Der Friedhof in Liebertwolkwitz

Vorüberlegungen zur Geschichte

Der heutige Friedhof Liebertwolkwitz ist eng mit der Geschichte seines Ortes verbunden.
Aus der Geschichte wissen wir, dass die ersten Siedler dieser Gegend germanischen Ursprungs waren. Beweise dafür sind z. B. ausgegrabene Steinwerkzeuge aus Fuchshain. Aus der Ortschronik von Liebertwolkwitz haben wir erfahren, dass ca. 1000 Jahre vor Christus die Flur erstmals besiedelt war. Zu dieser Zeit soll es sogar schon einen Urnenfriedhof gegeben haben.

Es wird vermutet, dass die Entstehung von Liebertwolkwitz im 7. oder 8. Jahrhundert nach Christus begann.
Genauso wie die Orte in der näheren Umgebung, ist auch Liebertwolkwitz slawischen Ursprungs. Es entstand während der slawischen Landnahme zwischen Saale und Mulde.
Am 5. Dezember anno 1040 wurde Liebertwolkwitz als „Niwolkesthorp“ erstmals urkundlich benannt.

Die Ev.- Lutherische Kirche von Liebertwolkwitz

Bevor der heutige Friedhof Liebertwolkwitz entstand, fanden die Beisetzungen bis 1853 im Umfeld der Kirche statt.
Wann genau der Grundstein der heutigen Kirche gelegt wurde, werden wir versuchen später im Beitrag zu ergänzen. Unsere Kirche entstand vermutlich im 12. Jahrhundert.

Der Baustil der Kirche ist romanisch. Sicherlich bestand das anfänglich verwendete Baumaterial zur damaligen Zeit aus Holz. Die Kirche von Holzhausen entstand um 1150. Beide Kirchen sind mit ihren ev. – luth. Gemeinden bis heute eng verbunden.

Die bis dato vorhandene Kirche und das Pfarrhaus brannten im Frühjahr 1572 aus. Infolge dessen entstand der verputzte rechteckige Saalbau (1572-1575) mit leicht eingezogenem Chor und Strebepfeilern.

Ende des 17. Jahrhunderts erwarb Heinrich Anselm von Ziegler und Klipphausen (Dichter und Schriftsteller) das Rittergut Liebertwolkwitz.
Mit seinem Segen wurde 1702 anschließend der Westturm im Barockstil umgestaltet und erhöht.

Im Verlaufe der Völkerschlacht 1813 nutzten die Bürger die Kirche auch als Versteck.
Mit sehr viel Glück überlebten sie die Angriffe. Allerdings wurde das Bauwerk beschädigt und eine Kugel soll sich heute noch im Kirchturm befinden.

Bis 1853 nutzte die Ev.-Luth. Kichgemeinde die Außenflächen der Kirche für Beisetzungen.

Die Entsehung des Friedhofs Liebertwolkwitz

Jedoch reichte der Platz 1851 kaum noch für Beisetzungen um die Kirche herum aus.
Deswegen entschloss man sich auf der Fläche des Dorotheenplatzes einen neuen Friedhof zu errichten. Dieses Land gehörte der Kirchgemeinde. Im Jahre 1853 wurde die Anlage zur Nutzung fertiggestellt.
Heute nennt man diesen ersten Teil folglich „Alter Friedhof“. Am 16.11.1853 fand die erste Beerdigung statt. Dabei weihte der damalige Pfarrer Voigt den Friedhof ein.
Der Friedhof wurde 1881 erweitert. Der zweite Teil, welcher aufgrund seines Alters „Neuer Friedhof“ genannt wird, war entstanden.

Weiterhin wurde auf dem Teilstück des „Neuen Friedhofes“ am 10.07.1881 die Begräbniskapelle gebaut. Danach erfolgte die Einweihung durch Pfarrer Achilles. Bis dato wurden die Begräbnisfeiern vermutlich an den Gräbern durchgeführt. Folglich war der Bau der Kapelle ein Segen für die Gemeinde und ihre Trauerkultur.

Vorrangig wurde der Bau der Kapelle von den Mitgliedern der Gemeinde und der Leipzigerin Frau Auguste Schulze finanziert. Entsprechend ihren Verdienste, wurden sie und ihr Mann, Hofrat Reinhold Schulze, links neben der Kapelle beigesetzt. Deswegen hat die Grabstätte bis heute den Status eines Ehrengrabes.
In den Jahren 1945/46 wurde der Friedhof Liebertwolkwitz um einen dritten Teil erweitert. Seitdem wird dieser „Erweiterter Friedhof“ genannt.

Die vorhandenen Türmchen aus oktogonalem Sandstein wurden 2007 neu aufgebaut. Seitdem sind diese durch Stahlbeton stabilisiert. Der Innenraum der Kapelle besticht durch einen neuen Anstrich. Sehr hilfreich bei kaltem Wetter, ist die Tatsache, dass die Stühle beheizbar sind.

Der heutige Friedhof Liebertwolkwitz

Heutzutage umfasst der Friedhof ca. 1,3 ha. Insgesamt befinden sich über 1500 Grabstellen, in unterschiedlichen Größen und Formen, auf dem Wolkser Friedhof.

Der Friedhofsplan

Die Friedhofgebäude

Der Text der Portalschrift:

Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. – Johannes 11, 25

Ehren- und Sondergräber

Friedhof Liebertwolkwitz – Das Ehrengab des Pfarrer Karl Suppes

Karl Suppes diente in den Jahren 1933 bis 1940 im Rahmen der Leipziger Mission als Pfarrer in Afrika. Dort war er in der Nähe der Stadt Moschi tätig. Die Einwohner schätzten seine Arbeit sehr. Beispielsweise die Erschließung von Quellwasser und dessen Verlegung in die Dörfer war für die dort lebenden Menschen sehr bedeutend.
Interessant dabei ist, das das afrikanische Land Tansania, ehemals Tanganyika, auch das Geburtsland seiner Tochter Friedel Suppes, heute Dittfach, ist.

Nach der Mission arbeitete Pfarrer Suppes in der Pfarrgemeinde Mölbis-Trages-Hainichen. Seit dem 16.01.1949 begann seine aktive Schaffenszeit in Liebertwolkwitz.
Später bekam Pfarrer Suppes im Pfarrhaus sogar Besuch aus Afrika. Seine Besucher hatten allerdings die Absicht ihn mit nach Moschi nehmen. Genau wie damals, wünschten Sie sich seine erneute Hilfe bei der Erschließung des lebensnotwendigen Wassers. Zu ihrer Enttäuschung erfüllte er Ihren Wunsch nicht und blieb in Liebertwolkwitz. Nicht weniger engagiert blieb er dort bis an sein Lebensende.
Als Wertschätzung für seine Lebensleistung bekam die Grabstelle den Ehrenstatus. Seitdem befindet sich das Grab vor dem Eingang der Kapelle.

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2018 Sanierung der Kapelle auf dem Friedhof Liebertwolkwitz

 

Blumenhalle am Südfriedhof

Die Mitarbeiter der Blumenhalle am Südfriedhof beantworten gern Ihre Fragen. Falls Sie mehr über uns, die Blumenhalle am Südfriedhof, erfahren möchten, können Sie auf unserer Seite viel entdecken. Aber auch auf anderen Friedhöfen in Leipzig (Leistungsorte) bieten wir Grabpflege, Dauergrabpflege, Grabgestaltung und Trauerfloristik gern an.

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