Grabstein kostenlos mit Orgelpfeifen sucht Patenschaft. Eine kirchliche Geschichte.

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Das Leben der Gertrud Nimptsch

Ein ungewöhnliches Lebensbild einer ungewöhnlichen Frau, Lehrerin und Freundin Vieler.
Geb.  12.8.1904 in Hermsdorf/Kynast im Riesengebirge
Gest. 30.1.1983 in Leipzig infolge eines tragischen Verkehrsunfalls

Frau Nimptsch war bereits in Hermsdorf Klavierlehrerin, Kantorin und Chorleiterin. Dazu war sie auch eine liebenswerte Mundartsprecherin und Poetin. So verfasste sie viele Gedichte und Theaterstücke, die meist auf die Pfarreien zugeschnitten waren in welchen sie sich befand.

Von ihrer Heimat Schlesien nach Sachsen geflüchtet

Nach vielen Plünderungen noch in Ihrer Heimat wurde Frau Nimptsch mit ihren Eltern und Schwester 1947 von dort vertrieben. Genau am Heiligen Abend kamen Sie in Leipzig – Hauptbahnhof bei eisiger Kälte an. Durch eine Lautsprecherdurchsage erfuhren sie, dass sie in der Universitätskirche in eine geheizte Kirche kämen. An der Orgel lernte Frau Nimptsch gleich den Kirchenmusikdirektor Prof. Georg Trexler kennen. Er vermittelte ihr an der Hochschule für Musik in Leipzig ihr begonennes Studium noch zu beenden.

Frau Nimptsch eine anerkannte Dirigentin und Organistin

Nach 1 1/2 Jahren harter Arbeit nahm Prof. Ramin die Prüfung ab.
Als einzige Frau erhielt Frau Nimptsch im Dirigieren eine Auszeichnung! Nun war sie endlich eine anerkannte Organistin und Kantorin!!
Im ehemaligen Kinderheim St. Gertrud Leipzig-Engelsdorf gab es auch eine kleine Kapelle mit einer kleinen Orgel. Dort war sie von 1948-1963 tätig als Kantorin. Als erstes gründete sie einen Kinderchor, auch für Flüchtlingskinder. Ihnen gab sie die Chance Flöte, Mandoline, Gitarre, Akkordeon oder Klavier zu lernen.

Frau Nimptsch wohnte in der Nähe der Alten Technischen Messe. Der Weg nach Engelsdorf mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn war sehr weit. Ihre Schwester Elisabeth Nimptsch fuhr täglich zu ihrer Arbeitsstelle nach Lützschena. Die Mutter war inzwischen verstorben und der Vater deshalb im hohen Alter viel allein zu Hause.

Aus diesen Gründen war Frau Nimptsch sehr bestrebt in ihrer Wohnnähe eine neue Arbeitsstelle zu finden. Sie selbst würde jetzt sagen: „Es war eine Fügung“! Der damalige Pfarrer Herr Dr. Dänhardt von der Pfarrei St. Laurentius Leipzig Reudnitz bot ihr die frei gewordene Organisten.- und Kantorenstelle an. Darüber war sie überglücklich. Denn jetzt wartete auch endlich eine „richtige!“ Orgel auf sie. All Ihre Talente konnte Sie dort noch einmal richtig entfalten. Besonders in der Chorarbeit mit den Kindern und auch dem gemischten Chor. Manchmal war es eine harte Arbeit, doch es hatte allen immer sehr viel Freude bereitet. Für Gemeindeabende gab es auch besondere Anlässe. Es wurde einfach zur Selverständlichkeit, dass sich Frau Nimptsch dafür immer ein besonderes Thema einfallen liess und mit dem Chor dann die Abende gestaltete. Mit ihrer immer wieder sehr humorvollen Art hat sie den Menschen viel Freude bereitet.

Ein Abschied schweren Herzens

In dieser Pfarrei beendete Frau Nimptzsch aus Altersgründen 1980 schweren Herzens ihre Tätigkeit. Für sie war diese Aufgabe niemals ein Beruf sondern immer eine BERUFUNG gewesen.

Der Lebensweg dieser ungewöhnlichen Frau und Katholikin vollendete sich am 30.01.1983 durch einen schweren Verkehrsunfall. Gott rief sie zu sich, zu dessen Ehre sie all ihre Arbeit getan hatte.

Die Abteilung der letzten Ruhestätte von Frau Nimptsch wurde nun eingeebnet. Als sichtbares Zeichen ist der Grabstein aus Schlesischem Marmor noch übrig geblieben. Es tut uns leid, ihn zu zerstören. Wir würden Ihn gern zur Wiederverwendung verschenken. Vielleicht findet sich sogar eine Schlesierin oder ein Schlesier, der daran Interesse hat.

 

Falls Sie Interesse haben, können Sie sich sehr gern in der Blumenhalle am Südfriedhof unter Kontakt melden. Sie erhalten den Grabstein kostenlos!