3. Privatisierung – Geschichte der Blumenhalle
Bevor wir über die Privatisierung der Blumenhalle informieren, erhalten Sie einen kurzen Überblick
Geschichte in Kürze
Erster Teil
1945 entstanden die ersten kleinen privaten Blumenläden am Osttor des Südfriedhofs der Reichsmessestadt Leipzig. Bombentreffer zerstörten die Läden am Westtor des Friedhofs. Die Blumenhändlerinnen Frau Born und Fräulein Mönch errichteten die ersten bescheidenen „Notbauden„. Darauf folgte die Erweiterung durch Herrn Helmrich als dritter Blumenhändler.
Zweiter Teil
Seit 1949 wurden die drei vorhandenen privaten Blumenläden am Südfriedhof Stück für Stück in städtischen Besitz überführt.
Mit der baulichen Erweiterung und Sanierung der Blumenhalle durch die Stadt Leipzig verbesserten sich 1955 zunächst die Arbeitsbedingungen deutlich. Die für die DDR typische Planwirtschaft prägte dabei fortlaufend das Bild. Dieser Teilbetrieb des VEB Bestattungs- und Friedhofswesen Leipzig half damals bei der Versorgung von Blumen und Pflanzen zu jedem Anlass.
Dritter Teil
Allerdings brachen mit der Wendezeit neue wirtschaftliche Herausforderungen an.
Das Plansystem mit seinen Strukturen verschwand und die Soziale Marktwirtschaft begann.
Die Mitarbeier des VEB Betriebes erhielten nun Tarifverträge im öffentlichem Dienst und neue Vorgesetzte.
Neue Strukturen entstehen
Das Friedhofs- und Bestattungswesen Leipzig teilte sich in zwei Bereiche auf:
„Hoheit und Gewerbe„. Die Hoheit wurde später u.a. der Abteilung des Grünflächenamtes zugeordnet. Es war für die Grünanlagenpflege der Straßen, Wege und Plätze, wie auch der Trauerhalle mit Krematorium und Beisetzungen zuständig.
Das Gewerbe wurde zum Eigenbetrieb der Stadt Leipzig. Es bestand aus den Teilen Bestattung, Gärtnerei, Baumschule, Grabpflege, Blumenhalle und dem Kranzschleifendruck.
Doch auch offiziell, private Firmen durften Bestattungen und Dienstleistungen auf dem Friedhof übernehmen.
Dabei erhöhten sich die Kosten der städtischen Betriebe enorm und die Einnahmen sanken dabei drastisch. Neue Bestattungsfirmen entstanden und Grabgestaltungen wurden durch Privatfirmen auf den Friedhöfen von Leipzig kreativer und individueller.
In dieser Zeit haperte es an der Wirtschaftlichkeit der Blumenhalle am Südfriedhof. Aber auch die Grabpflege und Gärtnerei waren im Grunde genommen betroffen. Für die Mitarbeiter war es einerseits gut im Schoße der öffentlichen Tarifverträge ihren üppigen Lohn zu erhalten, andererseits musste dieser erst einmal erwirtschaftet werden.
Die Privatisierung der Blumenhalle am Südfriedhof durch die Stadt Leipzig im Jahr 2006
Um die Wirtschaftlichkeit des Städtischen Eigenbetriebes zu verbessern, beschloss der
Stadtrat nach jahrelangen Überlegungen die Blumenhalle letztendlich durch eine Ausschreibung zu privatisieren.
Bilder zur Erinnerung
Am 1. Mai 2006 übernahm Gärtnermeister Steffen Schröder mit einem lachendem aber auch einem weinenden Auge die Blumenhalle am Südfriedhof in Leipzig.
Der noch frisch unterzeichnete Erbpachtvertrag mit der Stadt Leipzig war nun die Basis für alle künftig notwendigen Entscheidungen des seit diesem Tage selbständigen Unternehmers.
Visionen entwickeln – Lösungen finden
Erfolg haben und dabei Mensch bleiben. Auch wenn man fällt, kann man mit Hilfe von Fleiß, guten Ideen und etwas Glück das Schicksal beflügeln.
Erste kleine Veränderungen
Arbeiten im Inneren der Blumenhalle
Egal ob Arbeiten oder werben, der Spaß darf nicht fehlen
Die erste fahrbare Technik